In der Welt zerstreut Nr. 164 (2/2023)
Bei Menschen in der „Diaspora“ handelt es sich um Bevölkerungsgruppen, die meist über Generationen Verbindungen zu ihren Herkunftsländern aufrechterhalten. Ihr Selbstverständnis ist mitunter von einer traumatischen Wanderungsgeschichte geprägt. Gewalt ist von ihrer Entstehung bis hin zum Leben in der Diaspora ein Moment, das sie oft begleitet. Was sie besonders auszeichnet, sind ihre Loyalitäten, Beziehungen und Orientierungen über Grenzen hinweg. Menschen in der Diaspora leben außerhalb ihres Herkunftslandes, aber erhalten sich häufig ihre Sprachen und Traditionen. Dabei sollte nicht übersehen werden, dass auch diasporische Gruppen nicht homogen sind und durchaus innere Widersprüche und Ungleichheiten aufweisen.
Aus dem Inhalt:
Wissenschaftliche Literatur, internationale Zeitschriften, Bewegungsliteratur, graue Literatur und Belletristik zu den Themen:
-
- Internationale feministische Theorien
- Women in Development / Gender and Development
- Globale Frauenrechte
- Internationale Frauen- und LGBTIQ+-Bewegungen
- Migration
finden Sie im Bestand der Frauen*solidarität in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik.

Neuzugänge
Themenschwerpunkt Feministische Transformationen
Wir befinden uns in einer Zeit gegensätzlicher politischer Entwicklungen. Während in konservativen Ländern progressiver Wandel erkämpft wird, wie z. B. in Argentinien oder Kolumbien, beobachten wir in liberalen Ländern einen stärker werdenden Backlash, wie z. B. in den USA oder Italien. Doch auch dort, wo die Bevölkerung fest im Griff eines autoritären Regimes steckt, bricht der Wunsch nach Veränderung durch, wie uns zuletzt der Iran gezeigt hat.
Ob Revolution, Transformation oder Umbruch – eines ist klar: feministische Bewegungen sind global zur treibenden Kraft geworden!
In diesem Schwerpunkt fragen wir danach, wie feministischer Widerstand aussehen kann, welche Rolle Frauen im revolutionären Prozess spielen und wie feministische Außenpolitik die Bewegungen auf der Straße unterstützen kann.
Global Female Future: Visionäre Rebellinnen
Ulrike Lunacek (Herausgeberin von „Global Female Future“/ Autorin), Gaby Küppers (Autorin) und Menschenrechtsaktivistin Gisela Burckhardt diskutieren unter der Moderation von Gertrude Klaffenböck darüber, wie feministische Kämpfe Arbeit und Politik verändert haben.
- Amiri, Natalie: Afghanistan: Unbesiegter Verlierer. Berlin: Aufbau, 2022.
- Atai, Golineh: Iran – Die Freiheit ist weiblich. Berlin: Rowohlt, 2021.
- Dirik, Dilar: The Kurdish Women’s Movement. History, Theory, Practice. London: Pluto Press, 2022.
- El-Rifae, Yasmin: Radius. A Story of Feminist Revolution. London: Verso, 2022.
- Lunz, Kristina: Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch. Wie globale Krisen gelöst werden müssen. Berlin: Econ, 2022.
- Šparaga, Olʹga N.: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht: Der Fall Belarus. Berlin: Suhrkamp, 2021.
- Die Revolution lebt. Iraner_innen kämpfen weiter! – Sara Mohammadi
- Die älteste Kolonie sind die Frauen. Der antikoloniale Kampf der kurdischen Befreiungsbewegung – Interview mit Rosa Burç
- Ein ambivalentes Projekt? Feministische Außenpolitik – Victoria Scheyer
Was heißt hier Befreiung? Revolutionen und Transformationen
Im Studio spricht Andreea Zelinka, Redakteurin der frauen*solidarität mit Sara Mohammadi über die Revolution im Iran und mit Agnes Sieben über den gescheiterten progressiven Verfassungsentwurf in Chile. Und darüber, dass es ganz so scheint, als ob das 21. Jahrhundert die Zeit der feministischen Revolutionen und Transformationen eingeläutet habe. Eine Sendung der Globalen Dialoge – Women on Air.