Frau Shibatas geniale Idee

Arbeitswelt / Frau / Japan / Patriarchat / Schwangerschaft

Emi Yagis Roman beschreibt das (Arbeits-)leben einer hochqualifizierten Japanerin, die als einzige Frau in einer Abteilung voller Männer arbeitet. Ihre beruflichen Fähigkeiten kommen allerdings kaum zur Geltung, weil sie entweder nicht wahrgenommen werden oder weil die Protagonistin, Frau Shibata, erst gar keine Gelegenheit hat, sie einzusetzen. Ständig werden ihr Hilfsarbeiten aufgetragen oder sie muss sich um traditionell weiblich besetzte Reproduktionsarbeiten kümmern. Reproduktionsarbeit ist auch ein Stichwort: Als es Frau Shibata endlich satt hat, gibt sie kurzerhand vor, schwanger zu werden, wodurch sich ihre rüpelhaften Kollegen in galante, fürsorgliche Zeitgenossen verwandeln, die allesamt Respekt vor der vermeintlichen werdenden Mutter haben. Ohne anzuecken und auch ohne selbst die tief verankerten Geschlechterstereotype allzusehr infrage zu stellen, gelingt es der Protagonistin, sich einen Platz an der Sonne zu erschwindeln – zumindest für 9 Monate.